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9. März 2016

Vom Finden des einen Kleides

Ooooh ihr Lieben, hier kommt wohl der Post, der für jede Frau am spannendsten ist.. wie habe ich mein Brautkleid gefunden?
Aiaiaiai, es kribbelt mich so sehr in den Fingern, diesen Post für euch zu schreiben (gewohnt langatmig. Natürlich.)


Wichtig ist zunächst - wo kauft man ein Brautkleid?
Ja, auch zu diesem Punkt habe ich mich im Internet umgesehen. Zunächst natürlich, um Inspirationen zu finden, mich über Schnitte und Stoffe zu informieren und rauszufinden, was mir gefällt. Fast zwangsläufig landet man dabei auf Seiten, die Brautkleider zum Verkauf anbieten. Sogar gebrauchte Kleider habe ich mir angesehen. Grade, wenn das Budget nicht unbegrenzt ist, reizt es doch schon, zu Gebrauchtem zu greifen oder günstig im Internet zu kaufen. Bei meiner Suche bin ich auf einige offensichtlich in Asien angesiedelte Shops gestoßen, die unfassbar schöne Kleider zu unfassbar kleinen Preisen anbieten. Und ich war wirklich sooooo kurz davor, auf einer dieser Seiten zu bestellen. Die Internetrecherche zu diesem Shop ergab wirklich viele positive Rückmeldungen.. aber dennoch habe ich mich letztendlich dagegen entschieden. Das Brautkleid ist zu wichtig und das Geld für unsere Hochzeit zu knapp, um es mit sowas womöglich in den Sand zu setzen. (Ich möchte hiermit nicht generell von einem Kauf im Internet und bei solchen Shops abraten, ich möchte nur sagen, dass ich es mich schlichtweg nicht getraut habe.)

Ehrlich, ich habe erfahren dürfen, wie hilfreich eine professionelle Beratung vor Ort ist und wie sehr man sich in seinen Vorstellungen doch täuschen kann. Es ist letztendlich so (ohne jetzt zu viel zu verraten): ich habe ein Kleid ausgewählt, dass ich, wenn ich es im Internet an einem Model gesehen hätte, nie in die engere Auswahl genommen hätte. Allein, weil ich dachte, dass mir sowas absolut nicht stehen würde. Kurios, dass ich mich in genau diesem am allerschönsten finde. Das ist eine Erfahrung, die ich so nie gemacht hätte.. und ich bin so froh, doch ein Fachgeschäft ausgewählt zu haben, auch wenn ich die Befürchtung hatte, dass mich das sehr viel Geld kosten würde.
Um ehrlich zu sein: ich habe ein Vielfaches von dem ausgegeben, was meine Favouritenkleider der Asiashops gekostet hätten. Das mag man begründen, wie man möchte (ohne hier auf den schlechte-Qualität-aus-Asien-Zug aufzuspringen).
Um euch möglichst nah zu bringen, was ich meine, hier ein paar Beispiele:

Schau hier!
Oder das!
Oder dieses!

Ihr seht diese unglaublich günstigen Preise dieser einfach traumhaften Kleider.. naja.
Zumindest zur Inspiration diente mir diese Seite auf jeden Fall. Somit seht ihr auch gleich, welche Kleider mir so gefallen.. und ich hätte hier noch hunderte verlinken können.
Zurück zu dem, wo und wie ich denn letztendlich mein Kleid gefunden habe.
Ich verwarf also den Gedanken, im Internet zu kaufen und holte mir meine beste Freundin ins Boot. Und da sie nunmal die Allerbeste ist, glichen wir ab, wann wir beide Urlaub haben bzw. haben könnten und sie buchte sich Zugtickets für die Reise zu mir, damit wir vor Ort auf die Suche gehen konnten. Und da begann meine Aufgabe: wie findet man den richtigen Shop?
Zunächst: nach Erfahrungen fragen. Gut, in unserem Freundes- und Bekanntenkreis gehören wir zu den ersten, die den Bund der Ehe eingehen, weshalb ich hier keine Informationen aus erster Hand bekommen konnte. Aber irgendwer kennt ja immer irgendwen, der jemanden kennt, der mal erwähnt hat.. ihr wisst. Und so bekam ich mehrfach den Hinweis, es direkt mit Fachgeschäften in Rostock zu probieren. Mein alter Freund Google half mir entsprechend.

Ich stieß bei meiner Recherche auf folgende Seite: *klick* und war hin und weg. Wer mag, kann sich da mal ein bisschen umsehen und wird verstehen, woher meine Begeisterung rührte.
Ich machte also direkt einen Termin aus, was super unkompliziert online von statten ging.
Ich setzte alles auf eine Karte und beließ es bei diesem einen Termin. Okay, vielleicht scheute ich mich auch davor, mehrere Termine zu machen und von Shop zu Shop zu hetzen, den Überblick zu verlieren und erklären zu müssen, warum ich hier nicht kaufen möchte. Damit habe ich tatsächlich ein Problem. Völlig unangebracht bei soetwas Wichtigem wie dem Brautkleidkauf, ich weiß.. aber so bin ich! Und da ich das weiß, war die tatkräftige Unterstützung meiner besten Freundin dringend notwendig. Sie kann in solchen Situationen einen viel kühleren Kopf bewahren und stellt immer die richtigen Fragen, um mich zu einem guten Ergebnis zu bringen. Schade, dass sie so weit weg ist. Ich könnte das öfter gebrauchen.
Ich verliere mich schon wieder!
Jedenfalls stand der Termin am 02.03. um 16 Uhr im Weddingloft an. Und (oh mein Gott, dieser Post wird selbst für meine Verhältnisse ewig lang) ich bin unsagbar froh, dieses Geschäft ausgesucht zu haben.
Und bevor einer fragt: ich bekomme kein Geld oder Rabatt aufs Kleid für Werbung. Ich habe eine gute Erfahrung gemacht und möchte sie teilen. Wer bezahlt schon eine 0815-Bloggerin mit 500Followern auf Instagram? 
Wie dem auch sei, ich wollte euch vom Shop berichten. Ich könnte es abkürzen mit: "Wow!", aber kurz kann ich nunmal nicht.
Wir kamen am Shop an ("wir" umfasst in dem Fall meine Mama, meine beste Freundin/Trauzeugin und mich) und mussten vorn an der Tür klingeln. Ein freundlicher, junger Herr öffnete und begrüßte mich direkt mit Namen. Ich stellte meine Begleiterinnen kurz vor und er bot uns an, uns unsere Jacken abzunehmen, fragte, ob wir etwas trinken möchten und bat uns, in die Räumlichkeiten vorzugehen. (Wie unfassbar schön die Räume dort sind! Hach. Erkennt man auf der Internetseite auch sehr gut.)
Ich hatte online einen Termin für den Outletstore gebucht. Preislich bewegen sich die Kleider dort im Rahmen von ca. 600 bis 1500€ und es handelt sich dabei vorwiegend um Vorjahres- und Vorführmodelle, Kleider mit kleinen Fehlern und so weiter. Für mich kein Problem an sich und mein Budget für ein Kleid lag voll im angegebenen Rahmen. Weiterhin steht auf der Internetseite (und so wurde es mir vor Ort auch erklärt) das man sich, bei entsprechendem Budget, natürlich auch ein Kleid aus dem Premiumshop aussuchen kann. Nur leider war mein Budget eben nicht entsprechend und ich wollte gar nicht erst sehen, was es in dem im oberen Stockwerk gelegenen Premiumshop für Traumkleider zu sehen gegeben hätte. Das war definitiv die gesündeste Entscheidung für meinen Geldbeutel.
Wir durften uns setzen und uns wurde das weitere Prozedere erklärt. Wir bekamen jeder ein paar weiße Handschuhe und dazu 6 rote Metallringe. Klingt erstmal strange, ist aber ne prima Idee: wir teilten die Ringe unter uns auf und so durfte damit jeder 2 Kleider markieren, die er für passend hielt. Die Handschuhe waren natürlich dazu da, die Kleider nicht schmutzig zu machen. Sicher ist halt sicher. Wir bzw. meine Begleiterinnen bekamen den Tipp, auch ruhig etwas zu wählen, was ich für mich selbst niiiiiie im Leben aussuchen würde. Der beste Tipp, den ich je dazu bekommen habe. Ehrlich. Ich habe bereits angeschnitten, warum das so ist: der Tipp diente dazu, zu sehen, was mir steht, was mir gefällt und was eben nicht. Bleibt man immer nur bei einem Stil, läuft man Gefahr, das Beste zu verpassen!
Wir suchten also insgesamt 6 Kleider aus (was zugegeben furchtbar schwierig war. Ich kann nicht genau sagen, wie viele ich dort zur Auswahl hatte... aber es waren viele. Sehr viele. Und keins glich dem anderen). Diese 6 Kleider hängte der nette Mitarbeiter für mich in die riesige Umkleidekabine und da ich mir gewünscht hatte, dass meine beste Freundin mir beim An- und Ausziehen hilft, bekam sie einen Blitzkurs zum Thema. Und dann gings los. Beim ersten Kleid taten wir uns noch sehr schwer, man behandelt diese schönen und zu dem natürlich wertvollen Kleider wie rohe Eier. Schonmal versucht, ein rohes Ei anzuziehen?  Spaß beiseite, ich zeige euch hier ein Bild von dem besagten ersten Kleid, das ich anzog:
Es war unglaublich schön.. nur an den Armen und Schultern viel zu eng. Und um es kurz zu machen: Das war es einfach nicht. Wusste ich da aber noch nicht. Von den 6 Kleidern, die ich in der Kabine hatte, behielt ich 4 (!) in der engeren Auswahl. Und wisst ihr was? Keines von denen ist es geworden.
Irgendwann, als wir beim ganzen Anziehen und Beurteilen festgestellt hatten, was mir an mir gefiel und was gar nicht (und das war nicht viel. Ich bin ja sooo super entscheidungsfreudig!)
 brachte mir der Verkäufer ein Kleid, von dem er dachte, es könnte mir gefallen. Wo er es herholte weiß ich nicht, ich hatte das Kleid auf jeden Fall beim Durchsuchen der ersten Auswahl nicht gesehen. Das wusste ich genau..
Der erste Gedanke beim Anblick des Kleides (und den hatte ich bei keinem anderen) war: "Das könnte es sein". Ich zog es also an, sah mich darin und dachte einfach nur: Ja. JA VERDAMMT! Aber 3 Frauen - 3 verschiedene Meinungen. Meiner Mutter gefiel es nicht und meine beste Freundin - auch, wenn sie sich sehr zurückhielt, weil es nunmal meine Entscheidung war - hatte glaube ich einen anderen Favoriten. Ich zog also die anderen beiden Favoritenkleider nochmal an, ließ mich nochmal fotografieren und ließ alles auf mich wirken. Gern zeige ich euch nochmal die anderen beiden in der engeren Auswahl, die dann leider gegen mein Kleid verloren haben:

      
links: Mamas Wahl, rechts: Sandras Wahl

Man sieht natürlich, das beide nicht optimal sitzen, aber um ehrlich zu sein tut mein Kleid das ohne schneiderische (gibt es das Wort überhaupt?) Maßnahmen auch nicht. Das allein war also nicht das Kriterium.

Ich traf also meine Wahl, fand sogar passenden Haarschmuck dazu, den meine beste Freundin mir hinter meinem Rücken einfach gekauft hat. (Einfach so. Ich glaube, darüber habe ich mehr Tränen der Rührung vergossen als über den Kauf des Kleides an sich). Unser Berater bot uns direkt ein Glas Sekt zur Feier der Entscheidung an, damit wir darauf anstoßen konnten.
Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich mit der Beratung dort super zufrieden war. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, in irgendetwas hineingeredet oder zum Kauf überredet zu werden. Ich habe mich die ganze Zeit (und wir verbrachten knappe 3 Stunden dort) wie eine Prinzessin behandelt gefühlt. Nicht zuletzt, weil der Laden zu solchen Terminen extra für die jeweilige Kundin geöffnet wird und man so die volle Aufmerksamkeit und Ruhe genießen kann.

Und jetzt wieder zum finanziellen Teil: was war veranschlagt, was habe ich ausgegeben?
Neben der Feier an sich (also dem Essen & den Getränken) ist das Kleid garantiert der größte Kostenpunkt. Im Budget veranschlagt waren 1000€. Das ist wahnsinnig viel Geld, das weiß ich. Aber das ist mir mein Brautkleid wert.
Bezahlt habe ich letztendlich 1059€. Und glaubt mir, ich habe noch nie in meinem Leben so viel Geld auf einmal ausgegeben. Und ja, ihr könnt mit dem Preis ohne das Produkt an sich vielleicht noch nicht soooo viel anfangen. Aber auf das Kleid müsst ihr - wie mein Liebster auch - noch etwa ein halbes Jahr warten. =P

Wow, war das viel Text. Ich bewundere offiziell jeden, der sich freiwillig so viel meines Blablas gibt.

Grüße, mit wunden Fingern getippt
Das Frollein

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